
Nach 20 Kilometern entlang des rheinischen Jakobweges erreichte die Reservistenkameradschaft Vechta auf ihrem 5. Jakobsmarsch nun die Kaiserstadt Aachen. Es war die Schlussetappe einer Marschveranstaltung, die während der Coronapandemie begonnen wurde. Die Reservisten nutzten die niedrigen Inzidenzzahlen im Sommer 2021 dazu, diesen einzigartigen Marsch aus der Taufe zu heben. „Nach Lockdowns und Kontaktbeschränkungen wollten wir für unsere Kameradinnen und Kameraden ein Gemeinschaftserlebnis an der frischen Luft anbieten“, erläutert Unteroffizier der Reserve Alexander Esser, der von der Reservistenkameradschaft Vechta mit der Organisation und Leitung des Jakobsmarsches beauftragt wurde. Dabei habe es keine religiöse Motivation gegeben, doch passe nach Meinung von Alexander Esser Pilgern und Kameradschaft gut zusammen, schließlich ginge es bei beidem um Zusammenhalt, Unterstützung und Gleichgesinntheit.
Ziele auf dem Jakobsmarsch waren zuvor Neuenkirchen-Vörden, Osnabrück, Münster und Kevelaer. In Aachen wurden die Reservisten aus Vechta vor dem Dom von Dompropst Rolf-Peter Cremer empfangen, der den Marschierern einen Pilgersegen erteilte.
Auf dem Weg durch die Altstadt von Aachen machten die ehemaligen Soldaten wieder einmal die Erfahrung, dass der Anblick von „Bürgern in Uniform“ zwar nicht mehr so skeptisch wahrgenommen würde, aber dennoch nicht alltäglich sei, berichtete Esser weiter. „Wir wollten mit unseren Jakobsmärschen bewusst Aufmerksamkeit erzielen und die Botschaft verbreiten, dass Militär und Reservisten zu unserem Staat und zu unserer Gesellschaft gehören und sich nicht hinter Kasernentoren verstecken müssen.“ Schließlich sei die Landesverteidigung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. So seien in den Gesprächen in der Kaiserstadt Aachen mit Passanten, der Bevölkerung und Touristen überwiegend positive Reaktionen über die uniformierte Präsenz der Reservisten geäußert worden.
Ein bisschen wehmütig zeigten sich die Veranstalter schon darüber, dass dies nun die letzte Etappe des Jakobsmarsches der RK Vechta war. Aber vielleicht gäbe es ja noch irgendwann einmal „Jakobsmarsch-Revival“, mutmaßten die Teilnehmer.























